Wer ein Unternehmen gründet, sollte das Recht auf seiner Seite wissen. Christian Schulz deckt dafür beim Wolfenbütteler Beraternetzwerk „Existenz und Zukunft‟ das juristische Angebot ab. Welche Verträge setze ich auf? Welche Genehmigungen brauche ich für meinen Betrieb? Wie schreibe ich rechtssichere Rechnungen? So lauten einige der Fragen die Jungunternehmer immer wieder an Schulz herantragen.
Der Anwalt hat darauf die passenden Antworten. Seit 2002 ist er in Wolfenbüttel mit eigener Kanzlei tätig. Seitdem berät er Existenzgründer – oftmals zusammen mit dem kaufmännischen Unternehmensberater Gerald Aßmann, der die betriebswirtschaftliche Komponente ausfüllt, während Schulz die Rechtsberatung übernimmt. „Ich helfe kleineren Unternehmen dabei, ein rechtlich sicheres Grundgerüst aufzubauen, so dass sie dann zunächst keinen Anwalt mehr brauchen‟, sagt Schulz.
Auch die jeweils passende rechtliche Unternehmensform findet der Anwalt heraus. „Oft werde ich über die UG ausgefragt‟, sagt er. Die Unternehmergesellschaft sei aber nicht immer die richtige Antwort. „Wer Kredite braucht, hat mit dieser Rechtsform oftmals größere Schwierigkeiten‟, sagt der Berater, der im Jahr bis zu zehn Unternehmensgründungen betreut. Auch wenn mehrere Unternehmer zusammen gründen, muss geklärt werden, wie die Verantwortlichkeit und die Haftung untereinander geregelt sein sollen. Gründer, die Handel über das Internet betrieben wollen, fragen zudem oft, wie die allgemeinen Geschäftsbedingungen formuliert sein sollen.
Dann gebe es auch später immer mal wieder Fälle, bei denen rechtlicher Beistand gefragt ist. „Auch nach der Gründung betreue ich Unternehmen weiter‟, sagt Schulz. Falls der Unternehmer beispielsweise mit einer Klage konfrontiert ist oder er selbst Zahlungen einklagen muss, ist der Wolfenbütteler Anwalt zur Stelle. Zudem tauchen bei wachsenden Unternehmen nach und nach immer wieder neue juristische Herausforderungen auf. „Wenn ein Gründer seinen ersten Mitarbeiter einstellt, braucht er meist Beratung zum Thema Arbeitsverträge‟, nennt Schulz als Beispiel. In manchen Gewerben – etwa beim Bau- oder in Gaststätten – gebe es zudem besondere Meldepflichten.
Sein Wissen gibt der gebürtige Neustrelitzer auch an Wolfenbütteler Studenten in Vorlesungen an der Ostfalia weiter. „Das macht mir Spaß und einige künftige Gründer sind ebenfalls unter den Studenten‟, sagt Schulz. Darüber hinaus pflegt der Anwalt Kontakte zu Schwedischen und Indonesischen Wirtschaftsvertretern – etwa zur Südschwedischen Handelskammer. Wenn dort Unternehmen eine Zweigstelle in Deutschland betreiben möchten, versucht der Berater sie vom Standort Wolfenbüttel zu überzeugen. Als gelungenes Beispiel nennt er die Firma meandi, die Kinderkleidung über das sogenannte Tupperware-Prinzip bundesweit vertreibt – also mit Handelsvertretern, die in Privatwohnungen Treffen organisieren, bei denen sie die Produktpalette vorstellen und gleich verkaufen.
Bei Existenz und Zukunft ist Schulz vom Gründungstag an dabei. Er schätzt das breit aufgestellte Netzwerk. „Bei manchen Beratungen stößt man an die Grenzen der eigenen Kernkompetenz. Durch das Netzwerk kenne ich aber denjenigen, der da übernehmen kann, wo ich nicht mehr weiter weiß‟, sagt Schulz. Zudem sei die Wirtschaftsförderung der Stadt mit im Boot. „Ein unschlagbarer Vorteil‟, findet Schulz.