Harald Karger von der NBank gab beim E&Z-Frühstück interessante Einblicke in die Förderkulisse seines Instituts.
Wolfenbüttel. Das liebe Geld stand im Mittelpunkt, als der Wolfenbüttler Verein Existenz und Zunkuft (E&Z) zu seinem monatlichen Kennenlern-Frühstück einlud. Wie an jedem zweiten Freitag im Monat kamen interessierte Gründer und Bestandsunternehmer zusammen, um mit dem Beraternetzwerk für Stadt und Landkreis eine Stunde lang Kontakte zu pflegen – und einen Impulsvortrag zu hören.
Diesmal kam als Gastreferent Harald Karger von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank). Er ist Regionalmanager Förderberatung in der NBank-Niederlassung Braunschweig, lebt aber in Börßum und kennt den Landkreis Wolfenbüttel gut. „Ich freue mich, dass sich hier in puncto Gründungen mittlerweile einiges tut“, sagte er und ging kurz auf die Förderbank ein. Mehr als 800 Beschäftigte arbeiten in der Zentrale (Hannover) und mehreren Außenstellen.
Dann skizzierte er kurz die große Vielfalt an möglichen Fördermaßnahmen, von denen er jene herausgriff, die besonders gut passen für Existenzgründung und Expansion. Auch Digitalisierung, Zukunftsfähigkeit und energetische Sanierung von Firmengebäuden kamen zur Sprache. „Beliebt ist zum Beispiel unser Kredit Mikro-STARTer, der 5000 bis 40.000 Euro umfassen kann.“ Er werde ohne Sicherheiten vergeben, das Land Niedersachsen übernehme die Haftungsfreistellung zu 100 Prozent.
Auch Gründungsstipendien würden stark nachgefragt. „Wir zahlen ein bis drei Personen zehn Monate lang jeweils 1100 oder 2200 Euro“, erklärte Harald Karger. „Außerdem sorgen wir für eine qualifizierte Begleitung der Gründung.“ Konzept oder Businessplan sind zur Antragstellung nötig. „Anlaufstellen sind unsere StartUp-Zentren in Braunschweig und Göttingen.“
Nicht rückzahlbare Zuschüsse stellen üblicherweise das Salz in der Suppe dar für Gründer oder Menschen, die eine Bestandsfirma übernehmen wollen. Harald Karger verwies auf die Programme Niedersachsen invest und invest/EFRE (siehe Gebietskarte der NBank). Beide beziehen sich auf die Förderung von Investitionen und gelten branchenabhängig. Für Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigte kann es maximal 20 Prozent Zuschuss der Investitionssumme geben.
„In Kürze neu aufgelegt wird zudem unser Digitalbonus“, lockte Harald Karger. Ab Juni gebe es dann wieder bis zu 40 Prozent für Investitionen in die digitale Infrastruktur der Unternehmen. Und, besonders erfreulich: „Schon etwa drei bis vier Wochen nach Antragstellung können sie loslegen.“ Diese erste Rückmeldung der NBank sei dann zwar noch keine Bewilligung. „Aber sie brauchen die Investitionen dann nicht länger vor sich herzuschieben.“
Viele Fragen musste der Experte den Gästen im Anschluss unter vier bis sechs Augen noch beantworten, während andere Gäste zum Netzwerken übergingen. Schon in der obligatorischen Vorstellungsrunde zu Beginn war aufgefallen, dass diesmal viele neue Gesichter da waren, sogar aus Braunschweig. Vom Metallbau-Ingenieur bis hin zur ehemaligen Kriminalkommissarin, die inzwischen als Unternehmensberaterin arbeitet, war es eine bunte Runde.
Und Michael Schmitz als Vorsitzender des ehrenamtlichen Beraternetzwerks E&Z stellte in seiner Begrüßung fest, dass die neue Location nach dem Umzug in Richters Backhaus-Café (Dr.-Heinrich-Jasper-Straße) jetzt fast schon wieder zu klein geworden ist.
Und wieder ein Rekord: Die E&Z-Frühstücke befinden sich derzeit auf einem Höhenflug – diesmal kamen zwei Dutzend Gäste zu einem interessanten Kurzvortrag. Foto: Regio-Press