Beim ersten „Walk&Talk“ des Gründernetzwerks wurde intensiv über den Mitarbeitermangel diskutiert.

Wolfenbüttel. Lange hielten sie fest an ihrem Plan, doch als eine amtliche Unwetterwarnung herauskam, platzte die Veranstaltung doch. Die Gastgeber des Vereins Existenz&Zukunft (E&Z) verlegten ihren Unternehmertreff kurzerhand nach drinnen. Statt „Walk&Talk“ auf einer zweistündigen Wanderung, gab es im DRK-Solferino am Exer einen intensiven Austausch mit anschließenden Häppchen im Trockenen.

„Die Aktion war eine gute Idee und sollte wiederholt werden“, sagte Udo Bürgmann später. Der Inhaber von pan acoustics freute sich über ein konstruktives Treffen, bei dem vor allem ein aktuelles Thema der Wirtschaft im Vordergrund stand: Der Arbeitskräftemangel und das Problem, die so genannte Generation Z in den Arbeitsmarkt einzuführen.

„Das sind ja oftmals junge Leute, denen die richtige Motivation fehlt“, schilderte Borgmann. Teils üppige Erbschaften machten ihnen die Zukunft leichter. „Sie arbeiten nicht mehr für Geld, sondern für Sinnhaftigkeit, und sie achten auf ihre Work-Life-Balance.“ Die Gäste bei E&Z beschlossen, dieses Problem bei einer eigenen Veranstaltung auf die Agenda zu setzen. Und Borgmann ging noch weiter: „Das können wir gerne mit einem Firmenbesuch bei mir verknüpfen.“

Von den ursprünglich 21 angemeldeten Personen waren schließlich 10 dabei – die fanden das Treffen aber sehr ergiebig. „Wir saßen fast drei Stunden zusammen und haben uns intensiv ausgetauscht“, freute sich Andre Kullmann (Barmer in Wolfenbüttel). Im Grunde genoss er sogar den kleinen Kreis: „Auf diese Weise kam jeder mal zu Wort und alle anderen haben zugehört.“ Die Frage, was die Jugend heute wolle, müsse beantwortet werden mit „kein Geld, aber Gesundheit und Familie“. Für ihn gehöre auch das Klima in den Firmen dazu: „Die Wirkung richtiger oder falscher Führung wird in vielen Betrieben noch unterschätzt.“

In diesem Zusammenhang freute ich Michael Schmitz als E&Z-Vorsitzender darüber, dass neben Selbständigen auch ein IHK-Vertreter im Solferino zugegen war. „Wir haben festgestellt, dass die Arbeit der Kammer für die Nachwuchsgewinnung eigentlich zu spät beginnt – nämlich erst, wenn die Jugend in Praktika und Ausbildung startet.“ Da sei aber Entscheidendes schon gelaufen. „Eigentlich muss die IHK den Kontakt schon in den Schulen suchen.“

Darüber hinaus streben die verhinderten Wanderer künftig eine engere Vernetzung an. „Es waren ja Wirtschaftsförderer aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel da sowie aus dem Landkreis Helmstedt – wir wollen mal sehen, ob wir das in Zukunft nicht besser bündeln können. Vielleicht sogar über die Landkreis-Grenzen hinaus denken.“
Jonas Münzebrock, E&Z-Geschäftsführer sowie Organisator des Treffens, freute sich ebenso über die guten Gespräche in entspannter Atmosphäre. „Wir hatten einen guten Mix aus Vertretern der Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen. Auch wenn wir die Wanderung ausfallen lassen mussten, war es doch ein entspannter Nachmittag – beim nächsten Mal hoffen wir auf besseres Wetter.“

Tatendurstig, aber durch ein Unwetter ausgebremst: Nur die Hälfte der angemeldeten Wanderer kam zum „Walk&Talk“ des Wolfenbütteler Vereins Existenz und Zukunft, das unter der Leitung des Vorsitzenden Michael Schmitz (ganz links) trotzdem zu einem ergiebigen, fast dreistündigen Austausch führte. Foto: Regio-Press/oh